ho - a retired blog
 
Samstag, 6. Juli 2002

"Weblogs have been temporary solutions to the continuing problem of managing content. It is a sign that content management systems are still too complex, too expensive or too difficult to use". Mit zweiterer Aussage hat idiotprogrammer durchaus recht - doch Weblogs gibt es weder erst seit Ende der Neunziger, noch werden sie sterben. Schon die ersten Webseiten waren Weblogs: zumeist von einer Person geführt, chronologisch geordnet und mit vielen Links versehen. Content Management Systeme und Weblogs werden trotz wachsender Featurelisten immer einfacher zu bedienen und wachsen zusammen - die Antville-Topics etwa erlauben strukturierteren Content im Weblog, und das CMS iEdit (beide Systeme basieren auf helma) bekommt gerade Tools eingebaut, welche auch simples Bloggen ermöglichen... Zudem, wie kann man von einem Ende der Weblogs sprechen, solange wöchentlich so geniale Gemeinschaftsblogs wie kompetenzteam oder commentsdump geboren werden?


 

Mittwoch, 3. Juli 2002

John Hiler fasst auf Microcontent News die vier Eckpfeiler des Google Bombings zusammen: Humor, Ego, Money and Justice. Doch Google hat schon einen Weg aus der Misere entdeckt, und vor 2 Wochen heimlich ein neues Feature eingeführt: User können Sites und Suchergebnisse bewerten. Hoffentlich geht das gut.


 

Dienstag, 2. Juli 2002

Nach Daredevil und Solaris gibt's auf apple.com nun die Trailer für Star Trek: Nemesis und Lord of the Rings: Two Towers. Gut, dass Renderings langsam ein wenig 'dreckiger' werden, in den letzten Jahren war noch alles sehr steril - weil diese Schmutz-Texturen die Rechenzeit stark erhöhen. Die genauen Daten zu Final Fantasy sind hier ganz interessant, die Renderfarm mit 1200 Prozessoren musste für die End-Renderings 2 Jahre durcharbeiten.


 

Montag, 1. Juli 2002

Die Recording Industry Association of America (RIAA) ist böse. Zuerst Audiogalaxy, dann wurden die Tarife für Webradios festgelegt. 0,07 Cent pro Track und Hörer ergibt eine von vielen Stationen nicht finanzierbare Summe (etwa €8000/Jahr bei durchschnittlich 100 Usern). Auch das Gnutella-Netz zerbröckelt, besonders seit Bearshare aus Angst vor der RIAA die Up- und Downloads auf andere Bearshare-User beschränkt. Zum Glück gehen die guten Ideen nicht aus, wie etwa Streamer beweist: hier wird ein MP3-Stream von User zu User weitergereicht, ohne zentralen Server - und da man die Daten immer nur zu einem einzigen User weitergibt, ist dies nichtmal illegal. Pitchforkmedia erläutert in How to Survive Without Audiogalaxy, welche P2P-Netze eine Überlebenschance haben, und kommt zu dem Schluß: "File-sharing cannot be stopped completely, if at all, but the RIAA can start to reach its goals simply by making it difficult: a successful file-sharing network needs as many people as possible, from hardcore techies who read slashdot.org every day to thugs who can barely use their computers." Christina Aguilera, Eminem & co werden also im Gegensatz zu den raren Perlen immer downloadbar sein. Völlig kontraproduktiv, denn Labels machen mit den bekannten 10% ihrer Artists 90% des Umsatzes, und gerade Downloads dieser Musiker gilt es zu verhindern. Die jungen und unbekannten Künstler, welche mehr Geld kosten als bringen, erfahren durch P2P-Netze eine kostenlose Promotion, welche langfristig gesehen auch für die Plattenindustrie von Vorteil ist. Erschreckend, daß die unter vorgehaltener Hand kommunizierte Zukunfts(!)Vision der Weltkonzerne (BMGUniversalEMIWarnerVirginSony) lautet: "Musik für alte Menschen". Denen ist das Filetauschen zu kompliziert, und sie haben mehr Geld. Eine rosige Zukunft.


 

Sonntag, 30. Juni 2002

Auf editorandpublisher.com findet sich ein heftig diskutierter Aufruf an klassische Printmedien, ihren Mitarbeitern Weblogs zur Verfügung zu stellen: "Newspapers Missed Most Internet Trends; Isn't It Time To Catch One? ... Give every reporter, columnist, and photographer in the newsroom their own weblog". Ich halte diesen Artikel für naiv und dumm. Dass Printmedien bislang nicht auf jeden Internet-Trend aufgesprungen sind, ist nur gut. Nur weil etwas im Netz heiß ist, bedeutet das noch lange nicht, dass es in einem anderem Medium Sinn macht. Die Promotion einer Website im Printbereich über: "view more photos of the office building fire on photographer Joe Jones' weblog", wie ebenda als grandiose Idee hingestellt, ist altbacken und unsinnig; allerortens wird versucht, genau davon wegzukommen. Leider mit wechselndem Erfolg, weil viele Journalisten das Medium offensichtlich nur ansatzweise verstanden haben. So etwa die Modern Times (!) Redaktion, welche on air stur ihre 'eigene', extrem schlechte Website promotet, auf welcher Beitragstexte 1:1 abgedruckt werden. Und das, obwohl der ORF mit science.orf.at einen guten Channel zur Verfügung stellt, auf welchem geschulte Redakteuere Inhalte mediengerecht aufbereiten. Im Netz zu veröffentlichen, was nicht mehr in den Print/onair-Beitrag gepasst hat (wie auch in obigem Artikel gewünscht), ist auch nicht schlau. Journalisten sind gut, wenn sie Wesentliches möglichst kurz gehalten kommunizieren können. Das Schwierigste sind üblicherweise Überschrift und Lead-Text. Was bei der Beitragsgestaltung weggeworfen wird, wird zurecht weggeworfen: weil es unnötig ist. Doch es besteht noch ein grosser Unterschied zwischen Weblogs und redaktionellen Beiträgen: erstere sind subjektiv und leben genau davon. Weblogs sind als Kolumnen zu verstehen, welche Interaktion mit den Lesern ermöglichen. Beiträge sind objektiv. Wünscht man sich jedenfalls. Dass sich etwa die Kronen Zeitung nicht daran hält, ist ein anderes Kapitel. Journalisten mit klassischer Ausbildung tun sich erfahrungsgemäß sehr schwer damit, von der Objektivität wegzukommen, führen sie das eigene Weblog - was man auch in den Anfängen der FM4-Website gemerkt hatte, welche sich zwischen Gruppen-Weblog und kolumnenartigen Magazin bewegt. Also bitte, lieber Standard und co, hört nicht auf solchen Schwachsinn und unreflektierte Kommentare, danke.


 

Notsosoft.com fragte Google kürzlich, was Blogs sind - und was Liebe ist. Krit.de wollte wissen, was Verena ist. Ich will wissen, was Lex ist: ...Mogelpackung ...größtenteil kostenlos nutzbar ...sehr selbstsicher ...aber dennoch nicht ganz selbstsüchtig ...zu Teillieferungen und Teilleistungen berechtigt ...Abteilungsleiter ...ein kostenloser Dienst ...ihr Ehemann Nr. 4 ...einfach ...etwas schwieriger Fall, er mag keine Männer ...ganz tief innen ein netter Kerl und ein guter Mensch ...am Ende Oje.


 

Freitag, 28. Juni 2002

Bitte einen Blick auf die Spamdemic Map werfen und staunen...


 

 
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