ho - a retired blog
 
Freitag, 28. Juni 2002

Über Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit kostenpflichtiger Inhalte im Netz wird im In- und Ausland diskutiert - das ist nichts Neues. Mittlerweile wurde erkannt, dass man nur besondere Angebote bepreisen sollte (etwa Archivfunktionen), will man nicht das sofortige Abwandern seiner User riskieren. Bei salon.com bekommen User, die dafür bezahlen, den Content früher und werbefrei serviert. Allzuviel Geld lässt sich damit jedoch nicht machen. Eine Alternative? Werbung. Unsere Banner Blindness provoziert Insterstitials und (durchaus auch originelle) DHTML-Kampagnen. Wird aber die Lästigkeitsschwelle überschritten, ist eine solche Werbung schnell imageschädigend (wie etwa der heimische Mobilfunkbetreiber one feststellen musste, als er letzten Herbst lästige blaue Bälle auf ORF-Seiten herumfliegen ließ). Sammelt man genaue Nutzungsprofile der User, kann Werbung gezielter eingesetzt werden - dies erklärt, warum derzeit viele US-Printmedien eine Registrierungspflicht einführen. Zu Lasten der Anonymität des Users wird nicht nur personalisierter Content, sondern auch personalisierte Werbung möglicht gemacht. Wie gefährlich dies sein kann, sei am Beispiel Amazon erklärt: nichts wäre leichter, als die Bücher eines bestimmten Verlages in den persönlichen Buchempfehlungen öfter vorkommen zu lassen - wenn nur genügend Geld fließt. Sofern redaktioneller Content und Marketingaktion klar getrennt bleiben, ist dies durchaus ein guter Weg: man wird nurmehr mit Werbung für Produkte konfrontiert, die einen auch wirklich interessieren könnten. Dafür logge ich mich gerne ein. Auch bei anderen Medien wäre das praktisch, denke ich z.B. an die unglaublich lästigen Radiowerbungen für Lotto und den seltsamen Crazzy Snack. Aber das wird noch ein Weilchen dauern.


 

Donnerstag, 27. Juni 2002

Das nächste große Mac OSX-Update 10.2 steht vor der Tür - ich gehe davon aus, dass Steve Jobs es in knapp 3 Wochen auf der MacWorld/NY der Öffentlichkeit vorstellen wird. Auf thinksecret.com findet sich eine (sogar für Windows-User durchaus interessante) Sneak-Peek Coverage der Developer Preview. Bei Microsoft tut sich hingegen wenig: Palladium, das in Planung befindliche supersichere Digital Rights Betriebssystem will niemand: "I upgrade my box in order not to be able to burn my MP3s any more? Go fsck you". Auf slashdot interpretiert man die Ankündigung als Frontalangriff auf Linux. Der Windows XP Nachfolger Longhorn (das angebliche Longhorn-Video auf msbetas.net dürfte ein Fake sein) ist erst für "nach 2003" geplant. Sehr fein: das Interview mit Bill Gates auf fortune.com. Wie habe ich kürzlich gelesen? "Microsoft is not the answer. Microsoft is the question. The answer is no." Das Schönste an neuen Betriebssystemen sind ihre Codenamen.


 

Dem Salon geht es gar nicht gut. Mit 76 Millionen US$ in der Kreide hatte das Team mit Ende des Fiskaljahres (31.März 2002) noch etwa 2 Mio. US$. Letztes Jahr wurde das Team bereits um 40 Mitarbeiter reduziert, womit die Kosten für den Betrieb der Website von vormals knapp 10 Mio US$ auf die Hälfte reduziert werden konnten. Bald ist das Geld alle. Auf Yahoo findet sich der etwa 20seitige Annual Report - und Rettungsvorschläge gibts auf slashdot.


 

Das kommende Thema der Karotte (des sonntäglichen Events in der ehemaligen Erbsenfabrik - veranstaltet von Basis Wien, iG Architektur, Alphaville und Silverserver) lautet 'Netzkultivierung'. Gastredner sind unter anderem Hannes Wallnöfer (henso.com), Johannes Grenzfurthner (monochrom.at), Manfred Wuits (yumyum.at) oder auch Herbert Wilfing (quintessenz.at). 'Information und Abhängen' lautet die Devise. Am 30. Juni, 17:00 19:00 im 15. Wiener Gemeindebezirk.


 

Mittwoch, 26. Juni 2002

Eine sehenswerte Einsendung des diesjährigen 5K Contest: Pixel Ninja.


 

Als ich wenigen Wochen EtherPEG ausprobiert hatte, war ich unglaublich fasziniert. Nicht, weil dieses Programm so anschaulich macht, wie leicht man Datenverkehr 'sniffen' kann, sondern aus einem ganz anderen Grund, dazu später... was ist EtherPEG überhaupt? Es vereint Packetsniffer und Grafik-Engine. Jedes Bild, welches die Leitungen passiert, an denen EtherPEG hängt, wird am eigenen Bildschirm angezeigt. Also auch all das Zeugs, welches von unseren Kollegen, Freunden und Feinden gerade runtergeladen wird (siehe auch den Erfahrungsbericht vom O'Reilly Netzwerk-Administrator Rob Flickenger): "It became obvious that the crowd could be viewed as a living organism, with its own cycles of activity and rest. The chaotic effect of random images plastering themselves on my screen gave me a unique point of view" Ohne in die Kunstdebatte hineingeraten zu wollen, ist dies eine interessante Form der Collaborative Art (von welcher sich viele Spielvarianten im Netz finden). Bei manchen dieser Projekte weiß der einzelne nicht, was die anderen beisteuern (etwa bei 20 things, 20 people, 20 days) - bei anderen schon: Bei communimage wächst seit 3 Jahren ein Bildermeer, bestehend aus tausenden Einzelbildern (derzeit: 19.000 Bilder von 1700 Autoren), in welches beliebig hinein- und hinausgezoomt werden kann: Auch bei SITO findet sich ein Projekt namens Gridcosm, bei welchem Größe keine Rolle spielt, dess es besteht mittlerweile aus 1000 Zoomstufen von je 3x3 Feldern. Hier ein Ausschnitt aus Level 72, sprich ins mittlere Drittel kann man noch 71x hineinzoomen: Weil's etwas kompliziert zu erklären ist, empfehle ich dieses unglaubliche fly-through-video - ich wünschte nur, es wäre grösser und langsamer. PS: auch domino und all die anderen öffentlichen blogs auf antville.org fallen in die Kategorie der Collaborative Art...


 

Im US-Fernsehen verkaufen die wunderbaren Kate and Bob 'What-a-Wurst' (ein Do-it-yourself Wurstmaking Kit from Germany). Bei unserem nördlichen Nachbard verkaufen sie nun Jobs in der Musikindustrie. Auch sehr fein.


 

 
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